Das TechnikMeetup@HDP ist eine informelle After-Work-Veranstaltungsreihe bei HDP. Kolleginnen und Kollegen aus dem Team stellen ihre Hobbys vor oder geben Einblick in ein Themengebiet, mit dem sie sich in ihrer Freizeit beschäftigen.
Letzte Woche war es wieder soweit: Technikbegeisterte Kolleginnen und Kollegen trafen sich zum zweiten TechnikMeetup@HDP des Jahres vor Ort und per Videoübertragung. Das große Interesse spiegelt wider, dass das angekündigte Thema angesichts der Energiekrise im letzten Jahr und des Klimawandels aktueller kaum sein könnte: Wie lässt sich ein Wohnhaus fast komplett energieautark bauen und bewohnen? Diesen spannenden Einblick bot HDP-Kollegin Jasmin, die mit ihrer Familie seit Anfang 2023 einen Neubau bewohnt, der gar nicht als Stromnetz angeschlossen ist.
Energie sparen – aber wie?
Der Vortrag begann mit den Grundlagen: Wofür benötigt ein Haus eigentlich Energie? Ganz klar: Den Großteil verbraucht die Heizung. Gerade im Winter ist das die größte Herausforderung, wenn man unabhängig vom Stromnetz leben möchte. Aber auch der Energieverlust durch Wärmebrücken, undichte Fenster oder sogar Steckdosen ist nicht zu unterschätzen. Jasmin zeigte mit Wärmebildern, wo bei einem herkömmlichen Haus die Schwachstellen liegen und wie man sie umgehen kann.
Komfort trifft Effizienz
Das Ziel für Jasmin und ihren Partner war klar: Ein Haus, das im Winter warm und im Sommer angenehm kühl ist, und dabei ein optimales Raumklima schafft. Eine besondere Herausforderung war das Problem der Feuchtigkeit zu lösen. In ihrer früheren Mietwohnung kämpfte sie ständig gegen Schimmel – trotz regelmäßigen Lüftens. Das wollte sie bei ihrem Neubau auf keinen Fall erleben. Die Lösung: Ein durchdachtes „Haus-im-Haus“-Baukonzept mit speziellen Konstruktionsschichten, das die Feuchtigkeit aus dem Haus entweichen lässt, aber gleichzeitig die Wärme hält.
Besonders interessant war die Frage, wie das Haus geheizt wird. Anstelle einer klassischen Heizungsanlage nutzt die Familie einen Pufferspeicher und Heizstäbe, die von einer leistungsstarken Photovoltaik-Anlage auf dem Dach betrieben werden. Selbst bei bewölktem Wetter fängt die Anlage genug Sonnenstrahlen ein, um den Energiebedarf zu decken. So wird der Strom zum Heizen, für das Warmwasser und Elektrogeräte selbst produziert.
Alltag in einem energieautarken Haus
Natürlich gibt es auch Herausforderungen, die ein solches System mit sich bringt. So müssen energieintensive Maschinen wie der Wäschetrockner bevorzugt bei voller Sonneneinstrahlung laufen, um die maximal verfügbare Energie zu nutzen. „Das gehört einfach zum Alltag, wenn man eine PV-Anlage hat und Kosten sparen möchte“, erklärt Jasmin. Jetzt steht der Familie der zweite Winter im energieautarken Haus bevor, und sie arbeiten noch daran, die Automatisierung der Heizungssteuerung zu perfektionieren.
Für den Notfall gerüstet
Und was passiert, wenn das Wetter mal nicht mitspielt? Was, wenn mehrere Tage hintereinander dichte Wolken den Himmel bedecken oder der Schnee die PV-Module blockiert? „Das ist kein Problem“, versichert Jasmin. Die Batterien im Haus speichern genug Energie für circa fünf Tage. Sollte es doch einmal eng werden, steht ein Holzofen bereit, der nicht nur das Haus wärmt, sondern auch das Wasser erhitzen und im Notfall sogar zum Kochen genutzt werden kann.
Das nächste Meetup kann kommen
Bereits seit sechs Jahren gibt es die TechnikMeetup@HDP zu angesagten Themen. Von 3D-Druckern über selbstgebaute Multicopter bis hin zu den ersten Diskussionen über E-Mobilität – immer wieder kamen Technikfans bei HDP zusammen, um Neues zu entdecken. Jasmins Projekt zeigt, wie durchdachtes Planen und moderne Technik ein nahezu autarkes Leben ermöglichen können – ein inspirierendes Beispiel für alle, die sich für nachhaltiges Bauen interessieren!