August 2019

Logisches Denken kann so viel Spaß machen

HDP und Röka gehen mit Coding Day an den Start

Freudig gespannt erwartete das HDP-Team am frühen Morgen des 20. und 21. August das Eintreffen der geladenen Schülerinnen und Schüler im Unternehmen, wo erstmals der sogenannte Coding Day stattfinden sollte.

Coding Day for Beginners – so lautet der verheißungsvolle Name der Auftaktveranstaltung, die HDP und das ortsansässige Gymnasium am Römerkastell - kurz „Röka“ genannt - gemeinsam organisiert hatten, zunächst als Pilotprojekt. Einen ganzen Tag im Unternehmen sollten Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen des Röka die Möglichkeit haben, an einfachen IT-technischen Aufgabenstellungen zu „knabbern“, indem sie lernten, einen Roboter zu programmieren.


Enormer Zuspruch, erfreulich hoher Mädchenanteil

„Du hast vom Programmieren noch keine Ahnung, aber Lust, erste Codierungsschritte spielerisch im Team zu erlernen? Du hast Spaß am Tüfteln und bist offen für Technik und IT? Dann werde aktiv und entdecke am Coding Day bei HDP, welche Potenziale in Dir stecken!“ – Mit diesem Aufruf wurde das gemeinsam konzipierte Pilotprojekt am Gymnasium Röka beworben.

„Kaum war der Veranstaltungs-Flyer ausgeteilt, gingen binnen kürzester Zeit fast doppelt so viele Bewerbungen ein als freie Plätze zur Verfügung standen“, freute sich Simone Borger-Schütze, Lehrerin am Röka und Mitinitiatorin des Coding Days. „Von einem geringeren Interesse an IT unter den Schülerinnen kann keine Rede sein – wir haben hier sogar einen höheren Mädchenanteil unter den Anmeldungen.“

Ursprünglich war nur ein Veranstaltungstag vorgesehen, doch veranlasst durch die erfreulich hohe Resonanz ergänzten HDP und Röka kurzerhand den Coding Day um einen weiteren, gleich darauffolgenden Tag, schließlich wollte man allen Interessierten einen begehrten Platz im Workshop ermöglichen.

Teamwork in professionellen IT-Räumen

Der Coding Day fand im HDP-Meeting-Center statt, ein großzügiger Schulungs- und Tagungstrakt, der exklusiv für die Jugendlichen reserviert und technisch ausgestattet wurde. Hier konnten sich die Schüler ausbreiten und ungestört ihren Gruppenarbeiten nachgehen.


Auch engagierte Fachlehrer des Röka waren begleitend am Coding Day dabei, um sich einen Eindruck vom eigenständigen Tüfteln und Entwickeln ihrer Schülerinnen und Schüler zu verschaffen.


Erstes Programmieren bei Bagel, Pizza und Cola

Zur Begrüßung gab es für alle Teilnehmer erst mal ein cooles T-Shirt, das eigens für den Coding Day entworfen wurde. Mit neuem Shirt und hochmotiviert teilten sich die Schüler dann in 4er- und 5er Teams für die spätere praktische Gruppenarbeit auf.

„Uns allen war wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler einfach mal machen können, auch ohne Vorkenntnisse. Im Team an IT-Problemstellungen knabbern und gemeinsam Lösungsstrategien entwickeln - und das mit viel Spaß und ohne Leistungsdruck“, so die Mentoren Beatrice Faber und Peter Probst, beide Ausbilder bei HDP und Organisatoren der praktischen Inhalte des Coding Days.

Was war zu tun? Roboter des Herstellers Lego sollten dazu gebracht werden, sich autonom zu bewegen, vorgegebene Befehle auszuführen und einen Parcours zu bewältigen. Von Herrn Probst erfuhren die Schülerinnen und Schüler anschaulich, welche IT-technischen Herausforderungen auf sie warteten und welche Ausrüstung ihnen zur Bewerkstelligung dieser Aufgaben zur Verfügung standen. Erste, einfache Codierungsschritte wurden – zumindest in der Theorie – vermittelt.


Dann endlich konnte es losgehen mit der praktischen Gruppenarbeit: Voller Tatendrang und gestärkt durch ein Bagel-Frühstück begannen die Jugendlichen mit Begeisterung, erste Codierungen am Roboter vorzunehmen. Schritt für Schritt gelang es den Teams, die Maschine zu steuern, sie bestimmte Bewegungen und Befehle ausführen zu lassen, die man vorher selbst programmiert hatte.

„Es war einfach klasse mitanzuschauen, wie hochkonzentriert und mit wieviel Spaß und Engagement die Schüler im Teamwork vorgingen“, so Peter Probst, „und dabei verfolgte jede Gruppe ihre eigene Strategie, den Roboter zu programmieren und erfolgreich durch die Widrigkeiten des Parcours zu lotsen.“

„Heute habe ich gelernt, dass Denken auch Spaß machen kann“, so der begeisterte Ausspruch eines Schülers im Feedbackbogen. „Unseren Roboter dazu zu bringen, geradeaus oder eine Rechtskurve zu laufen war ja noch in Ordnung, aber die Linkskurve hatte es echt in sich – bei allen von uns“, schmunzelte seine Mitschülerin.


Die Zeit verflog wie im Nu, die Pizza zum Mittagessen wurde fast nebenbei eingenommen, schließlich wollten alle Teams ihre Steuerungsprogramme rechtzeitig zur gemeinsamen Abschlusspräsentation fertig haben.


Programmieren ist kein Hexenwerk

Berufsorientierung durch Selbsterfahrung und praktische Anreize – das ist der Schlüssel zum Erfolg, um junge Menschen für die sogenannten MINT-Fächer* und IT-nahen Ausbildungswege zu begeistern. Schon seit Jahren pflegt das IT-Unternehmen HDP ein starkes Bündnis mit Schulen, Hochschulen und der IHK, unterstützt dahingehende Projekte und Initiativen in der Region.

„Bei der Berufsorientierung sind oftmals nur kleine Anreize notwendig, um eventuelle Berührungsängste gegenüber Technik und IT abzubauen und mehr Selbstvertrauen in die eigenen Stärken zu gewinnen“, weiß Yvonne Denzer-Liedtke, Teamleiterin Personal bei HDP und Mit-Initiatorin des Coding Day. „Und genau hier möchten wir mit unserer Veranstaltung Coding Day ansetzen: Gemeinsam mit dem Röka wollten wir interessierten Schülern eine praktische Annäherung an IT-technische Themen ermöglichen und einen lockeren Zugang in entsprechende Ausbildungsrichtungen anbieten. Denn Programmieren ist kein Hexenwerk!“

Die nächsten Schritte

Nicht zuletzt durch die großartige Kooperation mit dem Pilotgymnasium Röka konnte allen Schülerinnen und Schülern ein spannender Tag in der IT-Welt ermöglicht werden. Die Stimmung war an beiden Tagen geprägt von Kreativität, Freude, Erkenntnis und am Ende - von großem Stolz auf das Geleistete.


Der Coding Day bildet den Auftakt einer spannenden Praxisinitiative zwischen Unternehmen und Schule. Ein Anfang ist gemacht. Nun gilt es, das erfolgreiche Konzept weiter auszubauen – die Ideenschmiede ist bereits in vollem Gange.

 

*Was sind eigentlich MINT-Berufe bzw. MINT-Fächer?

MINT steht für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Unter dem Begriff MINT-Berufe finden sich (Ausbildungs-)Berufe, die sich dem jeweiligen Bereich zuordnen lassen.

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